Patryk Szostak zu Gast beim Deutschlandfunk
Zwei Kommentare von Patryk Szostak, die im Rahmen zweier, jüngst veröffentlichter Berichterstattungen aufgenomen wurden:
Kommentar nr.1
“Die Wissenschaftler und Publizisten jedoch diskutieren die Frage nach dem Sinn des Aufstand mit jedem Jahr neu. Das zeigten nicht zuletzt die Beilagen der großen Tageszeitungen vom vergangenen Wochenende, sagt Patryk Szostak von der konservativen Warschauer Denkfabrik „Institut der Freiheit“:
„Das ist, glaube ich, so eine Sache, die wird man in Polen für immer diskutieren. Und die Diskussion um den Warschauer Aufstand, das ist ein wirklich interessantes Phänomen, weil es von jeglicher vorhersehbarer Parteilichkeit und ideologischer Parteinahme losgelöst ist. Es gibt (Post-)Kommunisten, die den Warschauer Aufstand verteidigt haben, und welche, die den Warschauer Aufstand als fatal eingeschätzt haben.“
Ebenso im konservativen Lager, wie die Haltungen der Regierungspartei PiS auf der einen Seite und des Historikers Zychowicz auf der anderen Seite zeigen. Patryk Szostak sieht die Diskussion deshalb insgesamt positiv: Sie schärfe das Geschichtsbewusstsein der Menschen.”
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/heiko-maas-in-warschau-gedenken-an-einen-umstrittenen.1773.de.html?dram:article_id=455168
Kommentar nr.2
Drei Blöcke für die Demokratie
“Drei Blöcke – für die Demokratie sei das gut, meint Patryk Szostak von der konservativen Warschauer Denkfabrik „Institut der Freiheit“. Getrennt könne die Opposition leichter Stellung beziehen, etwa zur Finanzpolitik.
„Alle polnischen Parteien haben bis 2015 eine relativ moderat konservative monetäre Politik geführt. Der Zins war bei uns immer ziemlich hoch angesetzt. Man wollte legitimiert vor den internationalen Finanzmärkten auftreten. Da hat PiS jetzt ein neues Paradigma eingeführt.“
Tatsächlich: Die PiS hat sich nicht gescheut, den Haushalt stärker zu belasten und die Sozialausgaben zu steigern – der wichtigste Grund für ihren Erfolg. Die Opposition braucht eine klare Haltung dazu, wenn sie überzeugen möchte. Zumindest bei den Wahlen zur zweiten Parlamentskammer, dem Senat, wollen sich die Oppositionsparteien aber absprechen. Denn dabei handelt es sich um Direktmandate, die in einem Mehrheitswahlsystem vergeben werden. Oppositionskandidaten, die konkurrieren, würden da also nur dem jeweiligen Bewerber der PiS helfen.”
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/parlamentswahl-in-polen-die-opposition-formiert-sich.795.de.html?dram:article_id=455526