Fakten zum Thema Antisemitismus in Polen – dies und mehr in der zweiten Ausgabe von Polen Aktuell
Patryk Szostak
Fakten zum Thema Antisemitismus in Polen
Wie zuletzt Cnaan Liphitz von der Timesofisrael.com zu berichten wusste, ist die Anzahl der antisemitischen Straftaten in Polen 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 30% zurückgegangen (2017 waren es 112 gegenüber 160 im Jahr 2016). Dabei machten antisemitische Vorfälle insgesamt 6% der gesamten Hasskriminalität aus. Kritische Stimmen gab es u.a. von Rafal Pankowski, Mitglied der antirassistischen NGO „Nie wieder“, welcher das reale Ausmaß antisemitischer Vorfälle insgesamt höher einschätzt. Einige Experten weisen zudem darauf hin, dass man registrierte und physische antisemitische Vorfälle von einem „mentalen Volksantisemitismus“ unterscheiden müsse. Letzterer sei aber per definitionem statistisch deutlich schwieriger erfassbar
Tourismusboom in Polen
2017 nahm Polen den zwanzigsten Platz in der Reihe der beliebtesten Ferienorte und Touristenziele ein. Dabei konnten andere beliebte Zielorte wie Ungarn, die Tschechische Republik und Kroatien hinter sich gelassen und insgesamt somit eine Verbesserung um 4,5% gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden (allein aus China kamen 54,5% und aus Israel 49,7% mehr Touristen). Laut Robert Andrzejczak, Vorsitzender der Polish Tourism Agency, lässt sich diese Tendenz auf bessere Flugverbindungen und eine stärkere Wahrnehmung des Tourismuspotentials vieler polnischer Orte zurückführen. In diesem Zusammenhang wurde auch durch intensivierte PR-Kampagnen auf sich aufmerksam gemacht. Für Optimismus sorgen zudem Umfragen, aus welchen hervorgeht, dass 96% der Touristen mit ihrem Aufenthalt in Polen zufrieden waren. 85% der Befragten deklarierten, in naher Zukunft wieder nach Polen reisen zu wollen.
Aktuelle Wahlumfragen
Die in ca. 1,5 Jahren anstehenden Präsidentschaftswahlen werden nun auch schon sondiert. Dabei führt der aktuelle Präsident Andrzej Duda in allen Umfragen, denen allerdings die spekulative Annahme zugrunde liegt, dass Dudas Hauptkontrahenten Donald Tusk und Robert Biedroń sein werden. In einer Umfrage liegt Duda mit 42% vorn, vor Donald Tusk mit 24% und Biedroń mit 14%. Bei einer anderen Umfrage lagen die Werte jeweils bei 36%, 26% und 19%.
Und last but not least wird noch eine weitere Wahl in den Medien häufig diskutiert, nämlich die Wahl des Stadtpräsidenten (Oberbürgermeisters) von Warschau. Erwartungsgemäß hat hier die Bürgerplattform, die in großen Städten traditionell stärker auftritt, bislang die besseren Karten und ihr Kandidat Rafal Trzaskowski führt mit ca. 37-38%. Sein Konkurrent, Patryk Jaki aus der PiS und zugleich Vorsitzender der sog. Reprivatisierungskommission, die sich mit vergangenen Reprivatisierungsskandalen in Warschau beschäftigt, käme aktuell auf etwa 24%.